Mittwoch, 5. März 2008

Ausflug nach Nordengland

Hallo zusammen,

ich hatte in meinem letzten Eintrag ganz vergessen euch von meinem Ausflug nach Derby und Nottingham zu erzählen.

Am 09. Februar haben sich Marian, Richard und ich auf den Weg in den Norden Englands gemacht. Dabei sind wir durch das gefahren, was man im Allgemeinen als die idyllische Landschaft Englands bezeichnet. Kein Wunder, denn ist ein einfach atemberaubender Anblick, wenn man auf der Spitze eines Hügels/Berges über ein riesiges Gelände vor sich blicken kann, dass schon z.B. in den Geschichten um Robin Hood erwähnung fand.
Bei unserem Weg habe ich dann auch endlich erfahren, ab welchem Punkt man von Northern England spricht. Hier bei uns in East Anglia steht an sämtlichen Schildern nämlich neben den regionalen Orten und London immer nur als Richtungsangabe "The North". Da fragt man sich schon: "Bei dieser präziesen Angabe, wo ist eigentlich 'The North' und steht dann ab dem Punkt, der 'The North' ist als Richtungsangabe Richtung Schottland, z.B., nur noch 'Further North'?"
Naja, be that as it may; als wir vor Derby über einen Fluss gefahren sind sagte mir Richard in einem wunderbaren nordenglischen Dialekt: "You're now oficially in the North". Die Maßgabe dafür ist der Fluss Trent. Sobald man diesen Fluss überquert hat, befindet man sich offiziell im Norden Englands.
Da, ähnlich wie in Cambridge, der Verkehr in Derby einfach nur eine Katastrophe ist, sind wir mit einem der vielen Park-and-Rides ins Stadtzentrum gefahren und haben unseren Rundgang durch Richards Geburts- und Heimatstadt begonnen. Leider mussten wir feststellen, dass auf dem großen Hauptplatz im Zentrum das schönste Gebäude gerade renoviert wurde und es daher hinter Rüstungen versteckt war. Aber nichtsdestotrotz sind wir eine der Haupteinkaufsstraßen nach oben spaziert, um unseren Rundgang in der wohl kleinsten Kathedrale zu beginnen, die es gibt. Wie ihr sicher wisst, ist ja nur entscheident, ob es einen Bischof in einem Gotteshaus gibt, damit es als Kathedrale bezeichnet wird. Die Größe ist dabei völlig nebensächlich - was man in Derby wunderbar sehen kann.
Die Kathedrale ist in einem schönen schlichten Baustil gehalten, der nicht so erschlagend ist, wie in anderen Kirchen. Interessant ist vielleicht, dass Bonny Prince Charly auf seinem Weg nach Süden hier für drei Tage Station machte.
Dann ging es die Straße runter in den ältesten Pub Derbys - der angeblich auch der älteste Englands sein soll, aber darüber streitet man sich noch immer *g*. Der "Ye Olde Dolphin Inne" wurde im Jahre 1530 eröffnet und ist damit nun schon fast 500 Jahre alt - das schafft kaum eine Kneipe in Deutschland...Wenn man dann ins Innere des Pubs geht stellt man schnell fest, dass dies wohl der Ort ist, der für den stereotypen englischen Pub herhalten musste. In vier kleinen Räumen, die alle mit der Theke verbunden sind, kann man gemütlich am offenen Kamin sitzen (jede Stube hat einen) und sein Bier oder ein wunderbares, hausgemachtes Mittagessen genießen (was auch wir später am Tag taten). Leider kann ich dieses alte Gasthaus mit Worten nicht beschreiben. Es ist einfach nur wunderschön, aber selbst Fotos können es einfach nicht wiedergeben, was für eine angenehme und gemütliche Atmosphäre da drin ist - mit all diesen älteren Bewohnern Derbys, die sich in ihrem tollen nordenglischen Dialekt unterhalten. Das schönes ist aber: egal woher man kommt, man wird immer mit einem Lächeln aufgenommen und kommt sehr schnell mit den Leuten ins Gespräch, was dann den Aufbruch umso schwieriger macht.Bei unserem weiteren Streifzug durch Derby sind wir einige wunderbare alte Geschäftstraßen hinunter gelaufen und auf Gebäude gestoßen, die von der Tudor-Zeit über Art-Deco bist zur Post-Moderne reichen.
Ein besonderes Highlight ist die Derby Market Hall. Im Innern kann man unschwer erkennen, dass sie vom gleichen Architekten entworfen wurde, der auch St. Pancrass Station in London gebaut hat. Hier bekommt man aber auch echt alles. Vom normalen Marktangebot, mit Brot, Fleisch, Fisch, Obst und Gemüse, bis zum kleinen Reisebüro und Cafes auf den Gallerien gibt es alles, was das Herz begehrt. Gemütlich bei einem Tee oder Kaffee von der Gallerie aus das wuselige Treiben auf der Marktebene zu beobachten ist auch echt spannend...Als nächstes stand dann noch der Besuch in einem Museum an, dass von außen ganz unscheinbar wirkt, aber von innen die Welt verändert hat. Es handelt sich dabei um die Fabrik, von der die Industrielle Revolution ausging. Viele der orginalen Webstühle und Maschienen sind noch immer erhalten und funktionsbereit. Aber auch die regionale Industriegeschichte, die daraus entstanden ist, wird erzählt - bis hin zur Eisenbahngeschichte, die für Derby ebenfalls sehr wichtig war.
Nach einem langen Tag zu Fuß durch die Stadt stand dann der Heimweg über Nottingham ham. Das sollte eigentlich kein Problem sein, aber leider waren die Hauptstraßen aus irgendwelchen Gründen gesperrt, weshalb wir durch kleine (schöne) Dörfer und die Landschaft Nordenglands fahren mussten. Als wir dann mehrmals den Trent überquert hatten (hey...an einem Tag war ich ja dann mehrmals in Nordengland *g*), stellten wir fest, dass wir wieder am Beginn der Umleitung angekommen waren und wohl irgendwo falsch abgebogen sein mussten - was auch erklärt hat, warum es irgendwann keine Umleitungsschilder mehr gab. OK, dann ging es eben wieder ein paar Mal über den Trent, bis wir dann auf der A1 Richtung "The South" waren um dann nach einem langen 14-Stunden-Trip wieder in Cambridgeshire anzukommen.

Alles in allem war es wieder ein schöner Ausflug in eine neue Gegend hier in England. Aber für die Osterferien wollten wir eigentlich rauf nach Newcastle um uns den Hadrian's Wall und Bede's World in Jarrow/Monkwearmouth anzusehen. Mal sehen, ob wir das irgendwie in den Plan bekommen, da es nach 1 1/2 Std Fahrt bis Derby immerhin noch mindestens die gleiche Zeit rauf nach Newcastle ist. Aber das wird dann in den nächsten Tagen und Wochen geplant.
So, nun mache ich mich mal ans Schreiben für meinen Bericht meines Urlaubs/Besuchs in Spanien, denn der war auch ein echtes Erlebnis. Aber davon dann die Tage, wenn ich genug Zeit gefunden haben werde um den halbwegs ausführlich zu schildern.

Alles Gute aus dem sonnigen und warmen (naja, 13°C) Cambridgeshire sendet euch


Euer Jens

Sonntag, 2. März 2008

Die ersten Monate des neuen Jahres

Hallo alle zusammen,

ja, ich geb's ja zu: es hat mehr als eine Weile gedauert, bis hier mal wieder was neues steht. Aber, was lange währt wird endlich böse (oder wie war das???)...Hier nun also ein paar Dinge, die hier seit dem Beginn des neuen Jahres passiert sind.

Fangen wir mal im Januar an:
Zu Beginn des neuen Jahres hatte ich erstmal Besuch aus Spanien - meine Birgit war mit mir hier in England. Wie einige von euch vielleicht schon im VZ gesehen hatten, haben wir uns hier so dies und das angesehen. Das Highlight für uns beide, war unser gemeinsamer Besuch in London. Wir haben uns am Morgen von Cambridge aus mit dem National Express nach Greater London gemacht und sind am frühen Vormittag an der Victoria Coach Station angekommen. Vor uns lag an diesem Tag ein langes Programm, da man aus der sehr begrenzten Zeit natürlich richtig was machen will. Auf dem Plan standen dabei die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, unteranderem Birgits Herzenswunsch: London Dungeon. Der erste Anlaufpunkt war allerdings Buckingham Palace.

Bei unserer Ankunft waren sehr viele zwischen Palast und Queen Victoria Memorial versammelt und die Polizei sperrte das Areal gerade für etwas ab, allerdings haben wir auch nach längerer Wartezeit nicht erfahren können was, sich dann wohl noch ereignen würde. Also haben wir uns auf den Spaziergang runter zum Parlament gemacht. Dafür nimmt man entweder die U-Bahn, oder man genießt die Zeit bei einem Spaziergang durch St. James's Park. Hier konnten wir eine heiße Tasse Kaffee genießen und beobachten, wie langsam immer mehr die Sonne hinter den dicken, grauen Wolken duchlukte. Am Parlament angekommen musste man natürlich die obligatorischen Bilder machen - und da man irgendwie ständig auf Touristen aus Deutschland stößt, hilft man sich gegenseitig und macht Bilder von einander, damit man auch mal gemeinsam auf den Bilder zu sehen ist.
Von dort aus ging es dann weiter mit der Underground ("Mind the Gap" - spezieller Gruß an Jana dabei *g*) zur London Bridge Station, wo wir uns dann in die Warteschlange zum London Dungeon eingereiht hatten. Nach einiger Wartezeit waren wir dann auch endlich drin und ich, der ich vor 10 Jahren da das letzte Mal war, muss schon sagen, dass sich sehr viel geändert hat. Besonders bemerkenswert ist dabei, wie sehr man mit weiteren Themen, wie dem "Great Fire of London" oder "Jack the Ripper" Wert auf historische Korrektheit gelegt hat. Nach doch einiger Zeit im Dungeon - kam einem gar nicht so lang vor - sind wir weiter zum Tower of London, um dort bei einem wunderschönen orangenen Sonnenlicht und eindrucksvoller Kulisse noch etwas zu essen und wieder einen wärmenden Kaffee zu trinken, denn es war für (süd)englische Verhältnisse doch ganz schön kalt.
Vom Tower ging es dann wieder in die Underground und diesmal hoch zum British Museum, auf das wir uns beide schon sehr gefreut hatten. Besonders der Stein von Rosette und die Sutton Hoo Ausstellung hatten es uns angetan. Da man, natürlich, nicht alles in so kurzer Zeit sehen kann, haben wir uns erstmal die Dinge angesehen, die uns besonders am Herzen lagen. Der Rest muss bis auf den nächsten gemeinsamen Besuch warten...
Und neben dem Dungeon hatte sich Birgit dann noch einen Herzenswunsch erfüllt, den auch ich sehr schön fand: King's Cross - St. Pancras. Wer schonmal was von diesen Bahnhöfen gehört hat, der hat auch etwas von ihrer Geschichte gehört. Und wer sich dann auch noch für Geschichte fasziniert, für den ist dieser Ort im Zentrum dieser Weltmetropole einfach nur berauschend. Hier treffen schlichte und pompöse, klassische und moderne Architektur in so einer Art und Weise aufeinander, wie man sie wohl an kaum einem anderen Ort antrifft. Natürlich durfte aber auch das obligatorische "Touri-Foto" an der Plattform 9 3/4 nicht fehlen *g*...
Selbstverständlich war dies nicht der einzige Ausflug, den Birgit und ich unternommen haben. Wir besuchten auch die Kathedrale von Ely und konnten an einem (verspäteten) Weihnachtsgottesdienst teilnehmen. In dieser altehrwürdigen Kathedrale im Winter an einem solchen Ereignis teilzunehmen ist einfach nur eindrucksvoll. Der riesige Weihnachtsbaum unter dem gigantischen Oktagon in der Mitte des "Ship of the Fens", mit seinem warmen orangenem Licht, das man bis weithin über die Moorgebiete des umgebenden East Anglia sehen kann.

Auch die Marktstadt Bedford stand auf dem Programm, da es die Heimatstadt meiner "Gastmutter" ist. Sie und ihr Mann zeigen mir - und in dieser Zeit auch Birgit - das wunderschöne England. Besonders toll ist dabei, dass auch sie viele Orte sehen, von denen sie nichts wussten oder einfach nicht wussten, was es ist. So geht man immer gemeinsam auf Entdeckungsreise. Nach dem Besuch des Marktes in Bedford, den man gesehen haben sollte, wenn man wissen will, wie das normale, alltägliche Leben im Herzen Englands abläuft, hatte Marian extra für uns noch ein verspätetes traditionelles Weihnachtsmenü gezaubert - mit allem, was dazu gehört. Es war einfach nur genial. Kein Wort könnte umschreiben wie schön es war, dies in England zu erleben!
Ein anderer krönender Höhepunkt war unser Besuch in den alten Colleges der Cambridge University. Für den normalen Touristen verschlossen hatten wir die einmalige Gelegenheit uns diese Colleges anzusehen - hier mal ein Beweisfoto:
Natürlich mussten aber auch die üblichen Touri-Attraktionen abgeklappert werden, also King's College Chapel, die Mathematician's Bridge und das Fitzwilliam Museum. Aber auch hier war das entscheidende: Man hat es gemeinsam besucht!
Leider musste Birgit aber dann auch schon nach einer knappen Woche wieder abreisen. Da fällt der Abschied am Flughafen in Stansted schon ganz schön schwer. Noch schwerer ist es dann besonders, wenn man sieht, dass sich kleine Tränen in den Augen dieser schönen, jungen Frau bilden, weil es doch ganz schön schwer ist dann wieder ans andere Ende Europas zu fliegen.

Besonders für mich stand dann ein paar Wochenenden nach Birgits Abreise wieder ein Highlight auf dem Plan, als ich mit Marian und Richard (meine "Adoptiveltern", wie sie sagen *g*) nach Northamptonshire aufgebrochen bin, um die Dörfer Earls Barton und Brixworth zu besuchen. Falls euch das jetzt nix sagt, dann ist das ganz und gar nicht schlimm, denn diese beiden Orte kennen wohl nur wenige - meistens kennen sie nur so Altenglischverrückte, wie ich... Hier stehen zwei alte Kirchen, die noch (fast) vollständig aus der angelsächsischen Zeit stammen. Ich will euch hier mal nicht mit Details langweilen. Es sei nur gesagt, dass All Saints' Earls Barton seit mindestens dem Jahr 970 (also der Zeit König Edgar the Peaceful) und Brixworth Church seit ca. dem Jahr 750 existieren. Ist schon beeindruckend, wie viele Jahrhunderte diese Mauern überdauert haben.

Im Februar war leider nicht so viel los, da der Schulalltag einfach zu viel Tribut forderte. Außer einem Ausflug in die großartige Kathedrale von Peterborough war in England nicht viel zu verzeichnen. Diese Monument, nicht weit von meinem Wohnort, ist von daher beeindruckend, da es das Beispiel für Kathedralen wie die in Lincoln war. Mit ihren drei gigantischen Frontbögen zählt sie zu einer der schönsten Kathedralen der romanischen und gotischen Baukunst in England. Der hintere Teil der Kathedrale, "The 'New' Building", wurde zwischen 1496 und 1509 von John Wastell, dem Erbauer der King's College Chapel, gestaltet - was man auch deutlich sehen kann *g*. An der Westfasade blicken dabei die Statuen verschiedener Heiliger auf den Besucher herab. Aber auch eine Statue von Queen Elizabeth II findet sich in "the most magnificent porico in Europe".


Und dann ging es ja im Februar auch mal wieder nach Spanien (aber dazu im nächsten Beitrag)...


Hier erstmal herzliche Grüße an alle Leser


Euer Jens

Sonntag, 9. Dezember 2007

Mehr Vorweihnachtszeit

Hallo zusammen,

was für ein Wochenende. Während am Freitag wieder schöne, fast frühlingshafte Temperaturen hier in Cambridgeshire herrschten, waren der gestrige Samstag und der heutig Sonntag so typisch englisch: Regen!
Naja, gestern war erstmal Weihnachtsshopping angesagt - und wo macht der Jensen das in letzter Zeit immer? Richtig, in Bedford. Inzwischen bin ich dazu übergegangen (fast) alle Einkäufe in Bedford zu erledigen, weil dort vieles billiger ist, als hier in der Nähe von Cambridge (wobei es in Cambridge selbst natürlich am teuersten ist). In Bedford war für gestern auch der traditionelle "Victorian Christmas Market" angesetzt. Ich hatte mich schon sehr darauf gefreut und war umso enttäuschter, dass er buchstäblich ins Wasser bzw den Regen gefallen ist. Dennoch hatte ich aber Glück und konnte schöne Weihnachtsgeschenke für die Familie kaufen.
Aber auch Richard Land, der liebe Ehemann einer ganz lieben Kollegin (die beiden sind inzwischen schon eine Art Ersatzfamilie für mich), hat mich am Wochenende verführen können...Nein, nicht was ihr jetzt vielleicht denkt. Er hat mir ein Buch aus der Reihe "Horrible Histories" mitgebracht (über die Angelsachsen natürlich *g*) und ich habe es am selben (Freitag)Abend noch durchgelesen und am Samstag in Bedford mir gleich mehrere aus der Reihe gekauft. Leute, wenn ihr gut Englisch könnt und mit der (britischen) Geschichte etwas vertraut seid, besorgt euch eines der Bücher aus irgendeiner der verfügbaren Zeitperioden und lacht euch schief. Es sind so viele wahre Fakten so komisch verpackt worden, dass man beim Lachen noch was lernt (Beispiel: William the Conqueror [bei der ersten Nennung], dann später mal Bill Conq oder Billy and so on...).
Heute war dann das jährliche Weihnachtskonzert der Rotary Club, zu dem mich ein guter Freund und Kollege eingeladen hat. Von 19 bis 22 Uhr sangen wir Christmas Carols und, zu meiner persönlichen Freude, auch "Rule Britannia" und "God save the Queen". Ein unglaublich schöner Abend, für den ich John und seiner Frau überaus dankbar bin.
So, dann auf in die letzte volle Woche, denn am 19.12. ist um 11 Uhr das Schuljahr für 2007 zu Ende - und dann geht's wieder nach Deutschland.
Aber nächstes WE geht's erstmal nach London...Mehr dazu dann nach meiner Rückkehr von dort.

Grüße an euch alle und eine schöne Vorweihnachtszeit wünscht euch


Euer Jens

Freitag, 23. November 2007

Vorweihnachtszeit

Hallo zusammen, zwar habe ich noch immer kein Internet zu Hause (dank der Inkompetents von Virgin Media), aber ich habe tatsächlich mal etwas Zeit in der Schule, um wieder etwas neues zu schreiben.
Am vergangenen Wochenende habe ich mit einer Kollegin aus der Schule die Stadt Bedford besucht. Da sie dort geboren wurde und auch dort aufgewachsen ist, konnte sie mir viele interessante Dinge über die Stadt erzählen. Allerdings war der eigentliche Zweck des Besuchs ein anderer: das Museum der Stadt Bedford hat zusammen mit dem Britischen Museum eine Ausstellung zu den Angelsachsen dieser Region gemacht. Die Ausstellung war zwar recht klein, aber sehr interessant und mit vielen schönen Exponaten versehen. (Bilder folgen).
Nach einem kurzen Einkaufsbummel und einem Kaffee in der großen Hauptkirche am Marktplatz, ging es dann wieder zurück nach St Ives, denn am Nachmittag war, wie jeden Samstag, Einkaufsschlacht bei Tesco in Huntingdon angesagt. Also, da kann man über uns Deutsche sagen was man will, aber schon allein unser Sinn für Ordnung und Regelmäßigkeit hilft uns, dass wir uns besser organisieren können. Hier ist das Einkaufen das reinste Chaos. Schmale Gänge, massenhaft Leute und jeder rennt kreuz und quer mit seinem Wagen durch die Gegend, ohne Rücksicht auf Verluste und völlig ohne Orientierung, geschweige denn einem Plan. Aber nach 1 ½ Stunden ist es ja meinst überstanden – mein Blutdruck ist unter der Decke – und man ist wieder für mindestens eine Woche eingedeckt (besonders mit leckerem deutschen Essen, dass es hier sehr gut zu kaufen gibt!).
Inzwischen werden auch schon die Supermärkte, aber auch die Innenstädte weihnachtlich dekoriert, denn am kommenden Wochenende sind in (fast) allen englischen Städten die Feiern zum Entzünden der Weihnachtslichter (ich hoffe nur, dass sie das hier nicht wörtlich nehmen und das Zeug in Brand stecken *g*). Mal sehen, ob ich mir das hier in St Ives oder drüben in Cambridge ansehe – wird aber wohl spontan entschieden.

Sonst ist im Moment hier in der Schule die Phase der Prüfungen angebrochen. Die mock-exams, module examinations und andere Prüfungen führen zu jeder Menge Stundenausfall, aber hin und wieder ist das auch mal nicht schlecht. Ich kann mich zwar über meine Schüler nicht beklagen, aber manchmal sind sie zu enthusiastisch und können dann auch mal nerven – aber sonst sind sie (fast) alle große Klasse (auch wenn sie nicht viel Deutsch können – aber da sind meine Abiturienten unheimlich gut!).

So, nun muss ich gleich wieder zum Unterricht und sende euch hiermit liebe Grüße aus dem inzwischen herbstlichen Cambridgeshire (obwohl es mit 10 Grad recht kühl ist, haben wir noch ziemlich oft Sonnenschein!)...


Euer Jens

Dienstag, 23. Oktober 2007

Endlich eingelebt




Hallo zusammen,

auch wenn es recht lange gedauert hat, so soll doch nun so langsam mal wieder etwas neues hier geschrieben werden.

Nachdem ich nun 4 Wochen Zeit hatte, habe ich mich inzwischen schon ganz gut eingelebt. Besonders die erste Woche war ganz toll, da meine Abteilungschefin mir viel in der Gegend gezeigt hat. Es ist hier echt toll - allerdings ist die Gegend flach wie ein Brett. Man kann von einem hohen Haus meilenweit über Cambridgeshire schauen.
Meine ersten Erlebnisse in der englischen Welt sammelte ich in St Ives (wo ich nun auch wohne - eine kleine Stadt mit nicht ganz 20.000 Einwohnern), Cambridge, Huntingdon, Ely und London.
Die Menschen hier sind echt nett und helfen wo sie nur können. Besonders meine Kollegen Camilla, Pauline und Mary sind da sehr hervor zu heben. Sie sind alle so liebenswürdig und wenn man beim gemeinsamen Abendessen sitzt, gibt es immer was zu lachen?
Besonders schön waren aber auch die ersten Treffen der Assistenten in London (für alle Assistenten in GB) und in meiner "Heimatgrafschaft" Cambridgeshire.
Für das Treffen der Cambridgeshire-Assistenten lässt sich das County Council echt was einfallen, z.B. war unser erstes Treffen mit Tee und einem bombastischen Abendessen in einem alten englischen Herrenhaus, mit Park, Fluss und allem, was dazu gehört.
Das schöne ist echt, dass man bei uns (an der Schule) für fast nix bezahlen muss. Ich werde mit allen Materialen ausgestattet, darf kostenlos mit auf Ausflüge (und trage dabei nicht mal Verantwortung) und kann einige Kurse, z.B. an der Cambridge University, völlig kostenlos machen, die andere bezahlen müssen.

Wie dem auch sei. Es hat sich inzwischen schon ein Alltag eingestellt, der aber recht abwechslungsreich und selten langweilig ist. Mal sehen, ob es die nächten sieben Monate so bleiben wird.

Nun zeige ich euch noch ein paar Bilder aus meiner Gegend - meist aus Dörfern, hier in der Gegend (aber es sieht fast überall so aus, wie auf den Bildern).



Grüße aus dem noch immer sonnigen und fast 20°C warmen Cambridgeshire sendet euch euer

Jens


P.S.: So schlecht wie sein Ruf ist das englische Essen nicht. Es ist "anders", aber nicht unbedingt schlechter als unseres...







Samstag, 22. September 2007

Der Abend vor dem Abflug

So, hier ist es nun: das Blog zu meinem Aufenthalt in England.
Hier wird nun in (regelmäßigen) Abständen einiges eingestellt, was ich so in England erlebt haben werde.
Heute war erstmal Check-In angesagt. Zwar fünf Kilo "Übergewicht" (naja, so schlimm ist es bei mir persönlich ja noch nicht ;-) ) aber was will man machen...Es muss für so einen langen Aufenthalt eben einiges mit.
Nun steht morgen nur noch die Sicherheitskontrolle an - und für den Flug soll ich ja klaren Himmel und Sonnenschein bekommen. Warten wir's einfach mal ab.

Erstmal wieder liebe Grüße an alle daheim gebliebenen. Wenn es euch interessiert, was hier so geht, dann kommentiert einfach drauf los, schreibt mir 'ne Mail oder lest einfach nach.


Euer Jensen